Ludwig II. der Springer gründete
die Stadt Eisenach, erbaute um 1067 die Wartburg zur
Sicherung des Besitzes, den er auch durch Rodungen vergrößerte
und stiftete das Hauskloster Reinhardsbrunn. Er stand
anfangs auf der Seite HEINRICHS IV., rebellierte 1073-1075
mit dem Bruder und unterwarf sich nach der Schlacht
bei Homburg. Er folgte dem Vater, vermehrte seinen Besitz
in vielen Fehden, besonders gegen die Erzbischöfe
von Mainz, begründete rigoros die Vormacht der
Familie in Thüringen und schuf sich reichsunmittelbaren
Besitz. 1085 ermordete er den Pfalzgrafen Friedrich
von Sachsen und heiratete dessen Witwe Adelheid. Ludwig
versuchte eine starke Territorialmacht zu errichten,
wurde aber von HEINRICH IV. unterworfen und in Haft
gehalten. Als er auf der Burg Giebichenstein bei Halle
gefangengehalten wurde, soll er sich durch einen Sprung
mit dem Pferd in die Saale gerettet haben. (Daher sein
Beiname - der Springer). Er wurde nach 1104 Stütze
des Kaisers HEINRICH V., ging später zur sächsischen
Opposition über, stand im Weimarer Erbfolgestreit
gegen HEINRICH V. und sein Sohn Hermann starb 1114 in
kaiserlicher Gefangenschaft auf der Burg Hammerstein,
nachdem ihn der kaiserliche Feldherr Hoyer von Mansfeld
am 6.6.1112 in Teuchern bei Weißenfels zur Aufgabe
gezwungen hatte. Ludwig selbst befand sich 1113 und
von 1114 bis 1116 in Haft und trat nach dem Friedensschluß
mit dem Kaiser als Mönch in das Kloster Reinhardsbrunn
ein, wo er starb.
Hans Patze: Seite 170-178,184-193
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