Die Bezeichnung 'LUDOWINGER' läßt
sich zum einen auf den Begründer der Familie zurückführen,
der Ludwig der Bärtige oder Ludwig mit dem Barte
hieß. Zum anderen dominierte in ihren Reihen der
Name Ludwig eindeutig. Mehrfach nannten sie sich Heinrich
mit dem Zusatz 'Raspe', bisweilen tauften sie ihre Söhne
Hermann und Konrad.
Der letzte Ludowinger, Heinrich Raspe IV., Landgraf
von Thüringen wurde am 22. Mai 1246 durch Papst
Innozenz IV. zum Gegenkönig ernannt...
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von dieser Geschichte]
Die LUDOWINGER kamen aus Mainfranken nach Thüringen.
Das muß im Mittelalter bekannt gewesen sein, denn
noch im Sachsenspiegel, der die Rechtsvorschriften der
Sachsen wiedergab und zwischen 1220 und 1235 entstand,
wußte der Verfasser, dass die Landgrafen von Thüringen
'Franken' waren.
Jener Ludwig der Bärtige, der um 1040 in unserem
Gebiet auftauchte, hatte seine Heimat im Mainbogen zwischen
Lohra und Aschaffenburg. Er entstammte einer Nebenlinie
der Grafen von Rieneck, der Burggrafen von Mainz. Ludwig
stand möglicherwesie selbst im Dienst des Mainzer
Erzbischofs. Er war verwandt mit der deutschen Kaiserin
Gisela, der Gemahlin von Kaiser Konrad II.
Festen Fuß faßte Ludwig der Bärtige
zuerst im Gebiet um Friedrichroda. Hier ließ er
die Schauenburg errichten, die zur thüringischen
Stammburg der Familie wurde. Sie liegt in einer Höhe
von 634 Metern und ungefähr einen Kilometer südwestlich
der Stadt Friedrichsroda, ist heute allerdings nur noch
in Resten auszumachen.
Durch den Burgenbau beherrschte er die Straße
von Gotha nach Schmalkalden. Vermutlich rodeten Bauern
unter seiner Herrschaft dort den Wald und legten neue
Dörfer an.
Ludwig heiratete Cäcilie von Sangerhausen, die
ihm Sangerhausen und einige umliegende Besitzungen in
die Ehe brachte. Durch die Vermählung der 3 Töchter
mit thüringischen Adligen konnte die Verankerung
in der Region gefestigt werden. Ludwig der Bärtige
starb 1056 in Mainz, wo er auch begraben wurde, zumindest
steht es so in der Chronik von Reinhardsbrunn. Es wird
vermutet, dass er an der Totenfeier für Kaiser
HEINRICH III. teilgenommen hatte und nach Thüringen
zurückkehren wollte.
Während der nachgeborene Sohn Berengar als Graf
von Sangerhausen keine größere Bedeutung
erlangte, baute der erstgeborene Ludwig der Springer
(1041 getauft) den Einfluß der Familie nachhaltig
aus.
"Die Ludowinger" 1993